Lea Zander ist eine Speyerer Autorin. Sie hat „In mir ein ganzes Universum“ geschrieben. In diesem Buch, das aus kleinen Gedichten und Texten besteht, geht es um mentale Gesundheit, Angst und das Leben. Am Mittwoch, 25. Juni kommt Lea um 13.45 Uhr in unsere Schulbücherei zu einer Buchpräsentation. Alle von der IGS (ab der 9. Klasse) können gerne vorbeikommen.

 

Hallo Lea Zander, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben, vor allem über so ein schweres Thema?

Die Kurzgeschichten und Gedichte sind zum Teil während einer Zeit entstanden, in der es mir psychisch sehr schlecht ging. Ich habe Depressionen und eine Angststörung. Und vor zwei Jahren war es so schlimm, dass ich mir Hilfe in einer Klinik gesucht habe. Vor allem hat es mir sehr geholfen, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen, zu erkennen, dass ich nicht allein bin. Ich glaube, das ist ein Grund, weshalb das Buch entstanden ist: Ich wollte etwas zurückgeben… und anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, Mut und Hoffnung schenken. Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich selbst fremd geworden ist, wenn alles schwer und dunkel erscheint. »In mir ein ganzes Universum“ ist mehr als (m)ein Buch, es ist auch ein liebevoller Reminder, dass es sich lohnt, für sich selbst loszugehen – auch wenn es kein leichter Weg ist.

Hatten Sie schon immer geplant, Ihr Buch zu schreiben?

Anfangs habe ich die Texte erstmal nur für mich geschrieben, aber vor etwas mehr als einem Jahr dachte ich dann: Warum nicht auch ein Buch daraus machen? Ich habe 2020 bereits ein Buch mit Kurzgeschichten selbst veröffentlicht und positive Rückmeldungen bekommen. Diese Erfahrung und die Ermutigungen meiner Liebsten haben mich dazu gebracht, es zu veröffentlichen. Ich bin sehr dankbar und stolz, dass ihm der PMLakeman-Verlag ein Zuhause geschenkt hat.

Wie sind Sie zu ihrem Verlag gekommen?

Der Verleger Peter Hildebrand und ich sind in derselben Speyerer Schreibgruppe „Der Club der lebenden Autoren“. Peter kennt mich, meine Texte und meinen Schreibstil also sehr gut. Als es um die Veröffentlichung meines Buches ging, habe ich mich bei verschiedenen Verlagen beworben. Peter hat mir recht schnell geantwortet, wir haben telefoniert und die Sache war für uns beide klar: Wir machen das zusammen! Kurz darauf habe ich den Vertrag unterschrieben. Meinen ersten Autorenvertrag. Das war echt ein ganz besonderes Gefühl.

Warum haben Sie keinen fiktiven Roman geschrieben, sondern sich für, teilweise, Gedichte entschieden?

Für mich ist Poesie die schönste und ehrlichste Form, dem zu begegnen, was mich bewegt, beschäftigt und berührt. Mir ist bewusst, dass Gedichte nicht unbedingt zum beliebtesten Lesestoff zählen (ich habe sie während meiner Schulzeit auch nicht sonderlich gemocht). Aber eigentlich ist das verdammt schade. Denn Gedichte zu schreiben, macht unglaublich viel Spaß. Es ist ein Ausprobieren und kreatives Spielen mit Worten, dem Sprachrhythmus und auch ein Brechen von Regeln. Für mich bedeuten Gedichte Freiheit, Mutig-Sein und ein Sich-Selbst-Entdecken.

Hat es Ihnen geholfen, das Buch zu schreiben?

Auf jeden Fall! Nicht nur, weil die Texte mir dabei geholfen haben, mich selbst besser zu verstehen, sondern auch, weil sich durch das Buch bereits so viele schöne Gespräche mit anderen Menschen ergeben haben. Außerdem habe ich dank „In mir ein ganzes Universum“ erkannt, dass etwas – auch wenn es jetzt gerade unmöglich erscheint – trotzdem wahr werden kann.

Wollen Sie noch weitere Bücher schreiben? Wenn ja, in demselben Gebiet oder etwas ganz anderes?

Aktuell schreibe ich an einem New-Adult-Roman. Viel darf ich dazu noch nicht verraten, aber: Die Geschichte spielt hier in der Pfalz und es geht um das Thema Mental Health, das mir sehr am Herzen liegt. Es geht um Mut, Neuanfänge und die Kunst, sich selbst zu lieben.

Außerdem arbeite ich seit längerem an einem Jugendbuch. Es ist die Geschichte von Kaia und Emil und erzählt von der Macht von Worten, der Kraft von Freundschaft und dem Mut, zu sich selbst zu stehen. Das Setting ist Speyer, und ich hoffe, dass ich es 2026 fertigstelle.

Und dann gibt es da noch ein Romantasy (Romantik/ Fantasy)-Projekt und eine Idee, die ich in Richtung Romance Suspence (Romantik/ Spannung) geht. Kurzgeschichten und Poesie schreibe ich, wenn überhaupt, aktuell nur für mich.

Ich bin nicht auf ein Genre festgelegt. Ich liebe es, Ideen ihren Raum zu geben und sich entwickeln zu lassen.

Haben Sie eine Kernbotschaft an die Leser?

Ich habe lange über die Frage nachgedacht, und ich möchte sie mit einem meiner Texte beantworten: »Du bist ein Wunder – nein, das ist keine Metapher, keine Beschönigung oder irgendein leerer Satz. Es ist die Wahrheit, ein unumstößlicher Fakt.
Wie das sein kann? Ganz einfach. Die Chance, geboren zu werden, liegt bei 1:400 Billionen. Richtig gelesen. 1:400 Billionen. Lies’ es gern noch einmal. Und noch einmal. So lange, bis du es verinnerlicht hast. Du bist ein Wunder. Und das kann dir niemand nehmen.«

Von Nuria und Ronja